31 Mär 2013

Beikost: Babys erste Mahlzeit

Dass man heutzutage noch für Erstaunen oder gar Unverständnis sorgen kann, wenn man sein 5 Monate altes Baby noch voll stillt - ich hätte es nicht geglaubt, wenn nicht mein eigener Vater so reagiert hätte. Es gab Zeiten, da galt es als fortschrittlich, den Kindern statt der Brust die Flasche zu geben. Mag in mancherlei Hinsicht praktisch sein, doch ich möchte meinem Baby mindestens bis zum 6. Monat ausschließlich Muttermilch geben. Auch wenn es mit dem Stillen bei uns nicht immer so einfach war. Aber im ersten Lebensjahr ist Mamas Milch eben das wichtigste Nahrungsmittel fürs Baby. Ich habe schon von Fällen gehört, da wurde das Kind mit 11. Monaten noch voll gestillt. Ok, das habe ich nun nicht im Visier. Aber in jedem Fall möchte ich ein Jahr lang teilstillen.

Mit Kartoffelbrei beginnen

Mit etwa einem halben Jahr bietet es sich an, mit der Beikost zu beginnen. In diesem Alter ist die Zurückhaltung vor Neuem (Neophobie) am geringsten ausgebildet. Mit eineinhalb nimmt sie wieder deutlich zu und erst mit 8 Jahren wieder merklich ab. So lange sollte man mit dem Zufüttern also nicht warten. In den vergangenen Wochen haben wir nun mit der Einführung von Kartoffelbrei begonnen. Meine Hebamme meinte, das verursache seltener Verdauungsbeschwerden als Möhrenbrei (der kann nämlich zu Verstopfung führen). Die ersten Male war unser Kind jedoch nicht wirklich angetan. Kartoffel schmeckt halt etwas langweilig. Doch beim Essen sollte man nie von den eigenen Vorlieben ausgehen, schließlich schmecken Babys und Kleinkinder viel intensiver als wir Erwachsenen. Die Geschmacksknospen sind halt noch nicht so verdorben wir die unsrigen.

Nach ein wenig Rumprobieren habe ich festgestellt, dass der Brei einfach zu kalt war. Habe die Kartoffel bisher nämlich nach dem Kochen immer auf einem Teller zerdrückt und mit dem Kochwasser verdünnt. Doch die ganze Sache ist viel zu schnell ausgekühlt. Jetzt fülle ich den Brei in ein kleines Gläschen, das außerdem in einem Topf mit heißem Wasser steht. So bleibt die Babynahrung länger warm und dem kleinen Mann schmeckst seitdem viel besser. Doch bis es eine ganze Stillmahlzeit ersetzt, muss ich mich wohl noch ein wenig gedulden. 150 bis 200 ml müssten es schon sein. Momentan verschlingt er etwa 10 Löffelchen. Und davon bleibt ein Teil im Gesicht, an den Fingerchen und sonst wo kleben.

Babybrei selber machen

Ich koche den Babybrei selber. Denn fertige Babynahrung aus dem Gläschen prägt wegen des immer süßlichen Geschmacks auf einen Einheitsgeschmack. Durch selbst gekochte Beikost kann ich die Geschmacksknospen meines Kindes also ganz bewusst positiv beeinflussen. Drum versuche ich auch immer mal eine andere Kartoffel- oder später auch Möhrensorte. Was auch ganz interessant ist: Je vielfältiger ich mich als Stillende ernähre, desto mehr Aromen akzeptiert mein Kind bei der Einführung der Beikost.

Gekocht wird der Kartoffelbrei nach folgendem Rezept:

Ein bis zwei mehligkochende Bio-Kartoffeln schälen, kleinschneiden und kochen. Auf die Garzeit achten und immer mal mit einer Gabel testen. Sonst gehen wichtige Mineralstoffe verloren. Anschließend mit einer Gabel zerdrücken. 1 TL Baby-Beikost-Öl (z.B. von Holle) und 2 Tassen (etwa 200 ml) Wasser (Ich verwende immer das, in dem ich die Kartoffeln gekocht habe) zugeben und zu einem feinen Püree verrühren.

Übrigens kann man Kartoffelbrei mit jedem anderen Gemüsebrei mischen. Allerdings sind sich Hebammen einig: Zu Beginn der Beikosteinführung nicht wild durcheinander füttern, sondern nur ein Lebensmittel pro Woche ausprobieren. So lässt sich auch besser erkennen, ob das Baby auf etwas allergisch reagiert. Außerdem haben die Knirpse dann die Chance, sich besser an die verschiedenen Aromen zu gewöhnen. Kartoffel kommt bei unserem ganz gut an. Mal schauen, was er zu Möhre sagt.

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