07 Jan 2016

Wehencocktail - so wird er gemacht, so wirkt er

Wenn der Geburtstermin weit überschritten wird und sich das Kind einfach nicht auf den Weg machen will, gibt es Wege und Mittel, die Wehentätigkeit anzukurbeln. Zum Beispiel mit einem Wehencocktail. Allerdings sollte dieser niemals ohne Absprache mit der Hebamme oder dem Frauenarzt eingenommen werden, denn er kann bei manchen Frauen heftige Reaktionen hervorrufen.

Wehencocktail Rezept

Mit Rizinusöl dürften all diejenigen schon mal in Kontakt gekommen sein, die nach einem abführenden Mittel gesucht haben. Als Heilmittel wird es schon seit dem Altertum verwendet. Das gelbe Öl eignet sich nicht nur bei Verstopfung, sondern wirkt auch hervorragend bei Altersflecken oder bei der Pflege von trockenem Haar. Als wehenförderndes Mittel kommt es zum Einsatz, weil die darin enthaltene Rizinolsäure direkt auf die Prostaglandinrezeptoren der Muskelzellen in der Gebärmutter wirken und Gebärmutterkontraktionen anregen kann. Da Rizinusöl auch als Abführmittel genutzt wird, kommt es nach der Einnahme zu den bekannten (Neben-)Wirkungen wie Durchfall. Frauen, die einen empfindlichen Darm haben, sollte sich dessen bewusst sein und mit der Hebamme genau besprechen, ob ein Wehencocktail wirklich Sinn macht. Die Zubereitung ist denkbar einfach. Folgende Zutaten mischen und dann schluckweise trinken. Und weil das Zeug wirklich nicht so gut schmeckt, hübscht das Ganze mit frischen Früchten und einem Zuckerrand auf - schließlich trinkt das Auge mit. Auch in diesem Fall!

  • 2 Eßlöffel Rizinusöl
  • 200 ml Aprikosensaft
  • 100 ml Sekt
  • 1 Tropfen Eisenkrautöl (bei Wehenschwäche)

Wehencocktail ohne Rizinusöl

Wer lieber auf Rizinusöl und Alkohol verzichten möchte, kann sich auch einen Wehencocktail aus verschiedenen Gewürzen zubereiten. Die darin enthaltenen Zutaten sind durchblutungsfördernd und können die Wehentätigkeit in Gang bringen. Allerdings gibt es keine Garantie dafür. Im Gegensatz zum Rizinuscocktail wird der Tee über einen ganzen Tag hinweg getrunken und wirkt erst Stunden später.

  • 1 Stange Zimt
  • 10 Nelken
  • 1 kleine Ingwerwurzel
  • 1 Eßlöffel Eisenkraut
  • 1 Liter Wasser

Wehencocktail Wirkung

Wie ein Wehencocktail wirkt, ist von Fall zu Fall verschieden. Empirische Studien gibt es kaum, dafür aber ganz unterschiedliche Erfahrungen. Bei einer Frau schlägt das Mittel gar nicht an, bei einer kommen Wehen und bei einer dritten gibt es vielleicht unvorhersehbare Nebenwirkungen wie heftigen Durchfall. Und auch wann das Mittel zu wirken beginnt, ist ganz verschieden - von einer Stunde bis hin zu mehreren Tagen ist alles drin. Darum sollte man das Getränk auch immer nur in Absprache mit Hebamme und Arzt trinken und auch nur solange es einen geburtsbereiten Muttermundbefund gibt, sich das Kind in der richtigen Lage befindet usw. Wenn der Geburtstermin also nur ein/zwei Tage überschritten wurde, braucht man noch keinen Cocktail schlucken, sondern kann getrost noch ein paar Tage warten. Erst ab zehn Tagen "Verspätung" spricht man von Übertragung.

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