26 Dez 2013

Fieberhafte Weihnachten

Als Kind war ich zu Weihnachten ziemlich oft krank. Fix und fertig fieberte ich dem Augenblick entgegen, in dem ein riesiger Mann mit weißem Bart und rotem Umhang vor mir stehen und ich "Danke" für die Geschenke aus seinem Sack sagen würde. Dabei verbarg sich nur ein Freund der Familie dahinter. Bis ich dem auf die Schliche kam, zogen einige fieberhafte Weihnachten ins Land. Würde sich die Angst vor Weihnachtsmännern ans eigen Fleisch und Blut vererben, würde ich denken, Sohnemann leidet wie einst ich an dieser Krankheit. Nur, dass der Herr im roten Rock noch nie zu Besuch bei uns war...

Das war ein Fest: Statt entspannter Stunden unterm Tannenbaum und auf dem Sofa haben wir schlaflose Nächte und ohrenbetäubend laute Tage samt Fieber und Durchfall hinter uns. Söhnchen konnte sich keinen besseren Zeitpunkt für das erste Drei-Tage-Fieber aussuchen. Und das hatte es wirklich in sich. Bereits zwei Tage vor Weihnachten fing der ganze Spaß an. Heilig Abend hatte das Fieber mit 40,2 Grad schließlich seinen Höhepunkt erreicht und unser Kleiner schien am Ende seine Kräfte. An der Festtagstafel konnte er gerade noch aufrecht sitzen und ein paar Happen Rotkohl und Süßkartoffel verdrücken, doch als es ans Auspacken der Geschenke ging, war er bereits so hinüber - das mussten wir auf den Morgen danach verschieben.

Eindeutig: Drei-Tage-Fieber

Allerdings zeigte Junior auch am Tag darauf wenig Interesse an den bunt eingepackten Sachen. Denn die Nacht war wenig erholsam: Das Fieber und vielleicht auch sich anbahnende Zähne ließen ihn einfach nicht zur Ruhe kommen. Jede halbe Stunde schrie er vor Schmerzen auf und glühte wie ein kleiner Ofen. Weil das Fieber einfach nicht sinken wollte, bekam er schließlich doch ein Paracetamol-Zäpfchen. Die Temperatur sank Angangs zwar, um ein paar Stunden später aber wieder anzusteigen. Zu unser aller Freunde bekam er schließlich auch noch ziemlich heftigen Durchfall begleitet von Bauchkrämpfen. In die Klinik fahren? Schließlich soll man Fieber bei Kindern nie auf die leichte Schulter nehmen. Wir entschieden uns, weiter anzuwarten. Später lass ich, dass dies alles Begleiterscheinungen des Drei-Tage-Fiebers sein können.

Mehr Sicherheit hatten wir zwei Tage später: Das Fieber war bereits verschwunden - so schnell, wie es auftaucht war. Dafür zeichnete sich nun am ganzen Bauch ein Ausschlag ab. Erst dachte ich, die neuen Dicounter-Windeln von Aldi seien für die Pickel verantwortlich. Waren sie aber nicht. Beim Drei-Tage-Fieber tritt im Anschluss an die Fieberphase immer dieser Ausschlag auf. Da braucht mal wohl noch nicht mal einen Bluttest machen lassen.

Stark bleiben und durchhalten

Wenn dein Kind so leidet, dann ist es schwer, nicht auch gleich loszuheulen. Das nützt dem Kind aber genauso wenig wie einem selber. Also stark bleiben. Weil unser fieberndes Baby extrem anhänglich war, mussten wir uns im Schleppen immer wieder abwechseln. Am allerschlimmsten aber war diese unendlich scheinende Quengelei. Hatte man das Kind auf den Arm, wollte es wieder runter. War es unten, wollte es wieder hoch. Das ging den ganzen Tag so. Er stand sich selber im Weg, fiel immer wieder hin (wahrscheinlich weil er noch so geschwächt war) und fing dann erneut zu weinen an. Er wollte dies und das. Und wenn er es nicht bekam, gingen wieder die Alarmglocken an. Nach fünf Tagen war der Spuck endlich vorbei und wir hatten unser altes, neues Kind zurück. Zum Glück war es nur eine von noch vielen uns noch bevorstehenden Phasen :-)

Und hier noch einmal zusammengefasst, woran man das Dreitagefieber erkennen kann:

  • plötzlich sehr hohes Fieber
  • Erbrechen oder Durchfall
  • schlagartiger Abfall des Fiebers
  • Hautausschlag mit hellroten Flecken auf dem Rumpf
  • extrem anhängliches und quengliges Kind

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