22 Dez 2013

Keine Angst vor Fieber bei Kindern

Ganz verschwitzt, mit heißer Stirn und knallroten, glühenden Wangen wachte unser Kleiner heute Morgen auf. Irgendetwas stimmt nicht, denn sonst klammerte er sich nicht so verzweifelt an mich, sondern sprang erst einmal im Bett herum und erzählt mir lautstark, wie seine Nacht so gewesen war. Heute nichts davon. Der Temperatur-Test bestätigte meinen Verdacht - er hatte Fieber. 39,2 Grad.

Kein Grund zur Panik, erst einmal beobachten. Ich zog ihn an und machte Frühstück. Zu meiner Verwunderung verdrückte er ein ganzes Toastbrot und zwei Mandarinen. Das Fieber schien seinen Appetit nicht zu beeinträchtigen. Auch sonst schien er agil zu sein, vielleicht nicht so wie immer, aber er rannte umher und spielte, kam aber im Laufe des Tages immer öfter zum Kuscheln. Weil fiebernde Kinder viel Flüssigkeit brauchen, habe ich die Stillrationen erhöht - er bekommt jetzt zweimal mehr die Brust (obwohl ich ja nur noch abends stille). Die Milchproduktion orientiert sich glücklicherweise immer nach der Nachfrage - Stillen ist eben super praktisch und unserem kleinen Kranken hilft es zusätzlich.

Fieber ist gut

Wie unsere Ärztin immer sagt, hilft Fieber dem Kind, sich mit einer Krankheit auseinanderzusetzen und sie zu überwinden. Hohe Körpertemperatur bringt den Stoffwechsel in Schwung, was der Abwehr von Viren und der Beseitigung von Bakterien dient. Viren vermehren sich bei 39 Grad langsamer als beispielsweise bei 37 Grad. Wenn man Fieber unterdrückt, dann kann die Krankheit auch einen ungünstigen Verlauf nehmen. Außerdem hat der Körper dann keine Möglichkeit für einen Umgang mit der Krankheit. Bei ernsten Erkrankungen fehlt ihm dann die Übung damit fertig zu werden.

Einfache Mittel zur Fiebersenkung

Also erst einmal abwarten und das Kind beobachten. Anstatt gleich fiebersenkende Mittel (etwa Paracetamol) zu verabreichen, sollte man lieber Wadenwickel (bei über 39 Grad) oder Einläufe machen. Zitrone ist bei Fieber ebenso ein effektives Hausmittel: Bei kleinen Babys hilft es, eine Zitronenscheibe auf die Fußsohlen zu legen, Socken drüber und zehn Minuten wirken lassen. Kleinkinder kann man schon mit Zitronenwasser abreiben. Dafür 125 ml heißes Wasser mit dem Saft einer Biozitrone mischen. Damit wird das Kind von Kopf bis Fuß abgerieben, abgetrocknet und gleich wieder zugedeckt. Achtung! Das Wasser sollte beim Abreiben nur zwei Grad unter der Temperatur des Kindes liegen. Fiebertee aus 1 TL Holunderblüten, 1 TL Lindenblüten und 1 Salbeiblatt kann unterstützend wirken. Mit einem Liter Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Davon 3 bis 5 mal täglich 1 Tasse trinken. Das wirkt schweißtreibend und immunstimmulierend.

Vertrauen zum Kind

Was dem Kind außerdem hilft, sind entspannte Eltern, die in die Eigenkräfte des Kindes und ihre eigene Intuition vertrauen. Wenn Eltern Angst haben, überträgt sich das immer aufs Kind. Beim ersten Kind ist es natürlich gar nicht so leicht, sorgen- und angstfrei zu bleiben - das gebe ich zu. Aber wir geben uns die größte Mühe und fahren bisher ganz gut damit. Für den Fall der Fälle, dass das Fieber sehr hoch wird und ich merke, dass der Kleine sehr leidet, habe ich Paracetamol-Zäpfchen besorgt. Ich hoffe aber, die nicht einsetzen zu müssen.

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