24 Sep 2014

Wie finde ich den richtigen Kinderarzt?

Man kann es einfach nicht anders sagen: Mit unseren Kinderärzten (ja, es waren schon mehrere) hatten wir bisher einfach nur Pech. Kurz vor der U7 haben wir uns entschieden, erneut zu wechseln und mit Junior zukünftig zu meiner Hausärtzin zu gehen. Denn in erster Linie sind es ja die Eltern, die mit den Ärzten klar kommen müssen.

Der Ungehobelte

Bei unserem ersten Kinderarzt war nach dem zweiten Besuch im Rahmen der U4 klar: Hier werden wir niiiiieee wieder hingehen. Nachdem er Junior auf ziemlich schroffe Art in einem viel zu kalten Zimmer untersucht hatte, meinte er fast nebenbei: "So und jetzt wird noch geimpft". Moment. Halt. Stopp. Ich dachte, ich hätte mich verhört und muss wie ein Auto geschaut haben. Gerade noch rechtzeitig brachte ich heraus: "Damit wollen wir mindestens bis zum 1. Geburtstag warten". Das hatten wir gemeinsam mit unserer Hebamme beschlossen, der ich bis dahin und auch heute noch voll und ganz vertraue, was die Gesundheit meines Kindes angeht. Außerdem wäre es doch wünschenswert, wenn einer Impfung auch ein Informationsgespräch vorausginge. In diesem Fall hatte ich es mit einem sehr rigiden Exemplar zu tun. Impfkritiker waren für ihn ein rotes Tuch.

Der Kinderarzt schien vom Wissen und der Erfahrung meiner Hebamme jedenfalls nicht überzeugt und tat das Ganze mit dem unverschämten Spruch "Na, wenn sie ihrem Friseur mehr vertrauen, als ihrem Arzt, dann kann ich ihnen auch nicht weiter helfen" ab. Nicht nur, dass er hier eine ihm völlig fremde Person aufs Äußerste beleidigte, er stellte auch meine Kompetenz infrage. Ich sei nämlich total naiv zu glauben, mein Baby könne sich nicht mit Tetanus anstecken. Und was meine Bedenken zu den Impfschäden anging, war sein Kommentar "Ihr Kind ist doch schon total unruhig". Da könne man ihn also gleich noch mit ner Spritze pieksen, würde ja nichts ausmachen. Da fall ich wirklich vom Glauben an. Wäre super, wenn die Herren Doktoren die Eltern ab und an mal mit entscheiden ließen und ihnen weniger vorlaut begegnen würden.

Die Pendlerin

Mit unserer zweiten Ärtzin hatten wir diesbezüglich weniger Probleme. Sie war immer sehr einfühlsam, nahm sich Zeit für unsere Fragen und behandelte auch mal auf alternative Weise bzw. mit einfachen Hausmitteln. Einem Durchfall kann man auch mit geriebenem Apfel und Möhre zu Leibe rücken und muss nicht gleich die Chemiekeule schwingen, das gefiel mir. Dann unser letzte Besuch. Junior hatte Fieber, nichts Dramatisches. Wir waren schon fast raus aus dem Sprechzimmer, vor allem weil unser Kleiner nach der Untersuchung ziemlich durch den Wind war, als die Ärtzin noch das Thema Vitamin-D ansprach. Nach eineinhalb Jahren dachte ich, damit aufhören zu können. Die Ärtzin empfahl uns aber, weiterhin Tropfen zu nehmen. "Dann nehmen wir doch das Vigantol Oel aus der Aoptheke. Sie wollte aber lieber das Öl aus der Klösterl Apotheke, das mehr Einheiten enthält. Und jetzt kommt's: Um herauszufinden, auf welches Präparat unser Kind am besten anspringt, wolle sie doch mal ihr Pendel fragen.

Da hört es bei mir auf. Mit Esotherik habe ich nämlich so gar nichts am Hut. Meiner Meinung nach hat das auch nichts in der Pädiatrie zu suchen!!! Wenn Erwachsene sich so behandeln lassen möchten, dann ist das ihre Sache. Für mich stand nach dieser fragwürdigen Vorstellung fest: Wir müssen uns einen anderen Kinderarzt suchen. Denn was, wenn mal etwas Ernsthaftes vorliegt und die Dame fängt dann mit Pendeln an? Nicht auszudenken!

Die Hausärztin

Eine weitere Pleite möchte ich uns ersparen und gehe in Zukunft auf Nummer sicher - mit meiner eigenen Ärztin. Nicht nur, dass mir ihr ganzheitlicher Ansatz sehr gut gefällt und ich ihr gegenüber auch mal mein Herz ausschütten kann, sie ist selber noch 4-fache Mutter. Was will man mehr?! Jetzt muss nur noch Junior sie gut finden.

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