Erstickungsgefahren lauern überall

Es ist ja bekannt, dass Kinder und vor allem Babys sich alles in den Mund stecken, was sie vor die Nase bekommen. Und je kleiner sie sind, desto größer ist auch die Gefahr, dass sie Fremdkörper verschlucken und sogar daran ersticken können. Nicht umsonst sind viele Produkte mit dem Hinweis versehen, dass sie nicht für Kinder unter drei Jahren geeignet sind. Warum steht das nicht auf diesen kleinen Plastiklöffelchen, die man beim Eisessen immer bekommt?!

Wenn wir in Amerika leben würden, hätte ich den Hersteller womöglich verklagen können. Hier bleibt mir nur der Erfahrungswert und ein Nachmittag voll Schrecken. Der steckt mir noch immer in den Knochen. Dass Eisessen mich mal in einen solchen Zustand versetzen würde, hätte ich mir im Leben nicht träumen lassen. Doch Junior hatte sich in den Kopf gesetzt, sein Eis mit einem Löffel zu essen, statt es zu lecken. Wir waren gerade dabei, unser Stracciatella- und Mango-Eis zu genießen, auf einmal machte es NNACK. Panisch forderte ich den Kleinen auf, seinen Mund zu öffnen und das Ding wieder auszuspucken. Doch da war nichts mehr in seinem Mund. Er hielt mir nur den Löffel hin und sagte freudestrahlend: "Abgebeißt". Die fehlende Ecke befand sind nun in seinem Bauch. Nicht auszudenken, wenn sie in seiner Speiseröhe stecken geblieben wäre.

Sofort schossen mir weitere Horrorszenarien durch den Kopf: Was, wenn das Ding seinen Magen von innen verletzen oder sich irgendwo festkeilen würde? Im Blinddarm bleiben oft Sachen hängen und können zu Entzündungen führen... Zu Hause angekommen, bekam Sohnemann gleich eine Protion Haferbrei - etwas Quellendes erschien uns am sinnvollsten. Oma hatten außerdem ein tolles Hausmittel parat: Grießbrei mit feingeschnittenen Wollfäden. Das hatte ihre Mutter immer verabreicht, wenn ein Kind etwas derartig Spitzes verschluckt hatte. Die Wolle wickelt sich um den Fremdkörper, der komm ohne Schaden anzurichten wieder heraus. Auf das Hausmittel habe ich diesmal verzichtet. Allerdings musste ich zwei Windelladungen abwarten, dann lies sich der Übeltäter wieder blicken. Mir fiel ein Stein vom Herzen! Eis wird in Zukunft nicht mehr mit dem Löffel gegessen und ich werde den Heimlich-Griff üben.

Ersticken bei kleinen Kindern vorbeugen

• kleinen Kindern keine Nüsse zu essen geben, nur im gemahlenen Zustand
• Weintrauben oder ähnliches halbieren
• statt Apfelspalten, lieber einen ganzen Apfel zu essen geben
• keine kleinen und abbeißbaren Sachen zum Spielen geben
• wenn kleine Kinder essen, sollten Eltern immer dabei sein
• Kinder nicht beim Spielen, Herumtoben oder im Laufen essen lassen
• Kinder nicht mit Schnüren, Grürteln oder Ketten spielen lassen - Strangulationsgefahr
• Spielen mit Luftballons vermeiden