23 Aug 2015

Mit Kind und Kegel nach Kyritz an der Knatter

In Brandenburg gibt es schon kuriose Städtenamen: Kaakstedt, Kotzen oder Kyritz an der Knatter. Als ich meinem Sohn erzählte, dass wir einen Ausflug in das kleine Brandenburgische Städtchen unternehmen würden, lachte er sich schlapp. Den Beinamen "an der Knatter" trägt das Örtchen zwischen Hamburg und Berlin nur im Volksmund, aber ihn wegzulassen, wäre doch schade. Schließlich weißt er auf die Geschichte von Kyritz hin, auf die vielen knarrenden Wassermühlen, die einst hier gestanden haben sollen.

Wasser gibt es noch immer zuhauf, von den Mühlen ist allerdings nichts mehr zu hören, jedenfalls nicht am Untersee. Trotzdem war dieser Ziel für unseren Sonntagsausflug. Genauer genommen die INSL, die seit zwei Jahren dank zweier Exil-Berlinern zu einem beliebten Anlaufpunkt nicht nur unter Einheimischen geworden ist. Denn hier an der "Cote d´Azur Brandenburgs", einer 20 Kilometer langen Seenkette, kann man herrlich die Seele baumeln lassen, ob allein, als Paar oder in Begleitung von Kind und Kegel.

Nach etwa anderthalb Stunden Autofahrt vom Norden Berlins hatten wir unser Ziel fast erreicht. Denn bevor man einen Fuß auf das kleine Eiland setzen kann, muss der Fährmann herbei gerufen werden. Der kommt, sobald er den Klang der Bratpfanne hört. Junior hatte seine wahre Freude sie zu bedienen. Irgendwann stand die knatternde Columbus tatsächlich am Steg und nahm uns mit hinüber. Unter den alten Kastanien- und Eichenbäumen herrschte bereits reges Treiben. An langen Tafeln saßen Kuchenessende und Kaffeetrinkende Menschen. Die Schlange drinnen an der Theke war beachtlich, trotzdem ließ sich niemand aus der Ruhe bringen. Warum auch, an einem solchen Ort kann man nur gelassen sein. Mit Torte, Eis am Stiel und einem kühlen Bier fanden wir Platz in einem der Liegestühle und genossen den Blick auf den See. Es ist doch immer wieder erstaunlich, dass Wasser einen sofort in den Urlaubsmodus versetzten kann, auch wenn die Ferien bereits längst hinter einem liegen.

Nachdem wir uns gestärkt hatten, stand ein INSL-Spaziergang auf dem Programm. Doch zuerst musste noch das rote Backsteinhaus mit seinen liebevoll eingerichteten Zimmern und den kleinen Verkaufsstand inspiziert werden.

Wenn das Wetter mal nicht mitspielt, dann wird die Fischerstube zum zweiten Wohnzimmer.

Urlaubsandenken müssen sein. Auf der INSL sind die natürlich im maritimen Stil gehalten.

Viel schöner als jedes Piktogramm.

Einen Wickeltisch gibts auch, allerdings ist der nur für ganz kleine Hosenscheißer geeignet und etwas hart. Zum Glück gibts draußen genügend Platz auf der Wiese und unendlich viele Spielmöglichkeiten.

Neben alten Booten, in denen der Nachwuchs schon mal die Kapitänsfähigkeiten testen kann, ...

... gibt es eine etwas in die Jahre gekommene Schaukel, ...

eine Rutsche und Tischtennisplatten. Es stehen außerdem ein paar Laufräder herum, die die Kids benutzen dürfen.

Unseres war von dieser Watschelente begeistert.

Und vom Pony, ...

... das steht draußen vor der Geschirrausgabe.

Früher haben hier scheinbar viele Schulklasse Ausflüge unternommen. Alte Lehrtafeln geben noch immer Auskunft, wer auf dem Eiland lebt.

Herrlich dieser Ausblick auf den Untersee.

Baden kann man auch, aber auf eigene Gefahr.

Immer vor Anker: ein Floß mit Piratenflagge.

Einen ganzen Nachmittag auf der INSL verbringen? Kein Problem, denn bis 23 Uhr ist geöffnet und zum Abendessen gibt es zum Beispiel Herzhaftes aus der Region: Wurstplatte mit allerlei Salat und Brot.

Wenn die Zeit des Abschieds gekommen ist, kann man sich ins prall gefüllte Gästebuch eintragen und einem erneuten Besuch entgegenfiebern.

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INSL Kyritz
Seestrasse 118
16866 Kyritz
Tel. 0176-83484202
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 11 bis 23 Uhr

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