30 Jun 2015

Ausflugstipp: Storchendorf Linum

Schon mal Meister Adebar in freier Wildbahn gesehen? In Berlins wird’s schwierig, dem langbeinigen Gesellen mit Vorliebe für Froschschenkel zu begegnen. Eine gute halbe Stunde jenseits der Stadtgrenze, in Linum sieht es schon wesentlich besser aus...

Neun Storchenpaare gastieren derzeit in dem havelländischen Dörfchen. Um etwa 20 Küken haben sie sich zu kümmern, bis diese Ende August flügge und reif für die Reise gen Süden geworden sind. Solche und weitere Infos rund um den Klapperstorch bekommt man in der Storchenschmiede, die seit den 90er Jahren vom NABU in Linum betrieben wird. Bei unserem Besuch konnten wir via Live-Kamera dem hungrigen Nachwuchs sogar dabei zuschauen, wie er sich über das von Mama- oder Papa-Storch erbeute Futter hermachte. Zuschauen sollte nicht, wer zimperlich verlangt ist.

Unser Nachwuchs fand die Störche nur semispannend. Dafür übte der tolle Garten und der Unkenteich magische Anziehungskraft aus. Diese sind hinter der Schmiede angelegt und sollen Großstadtindianern (ob groß oder klein) eine neuen Welt eröffnen. Ein kleiner Rundgang....

Ein kleiner Schilderwald am Eingang der Storchenschmiede weist uns den Weg.

Zum Garten geht es vorbei an duftenden Sommerblumen.

Erster Stopp: der Unkenteich, in dem gefühlt hunderte Frösche wohnen.

Mancher lässt sich auch aus der Nähe betrachten...

...und gerät mit Sicherheit auch in das Visier der Störche, die auf dem Dach der Schmiede ihre Jungen großziehen.

Der Gemüsegarten hinter dem Haus soll Städtern zeigen, woher Obst und Gemüse eigentlich stammen und wie sie chemikalienfrei angebaut werden.

Der Kartoffelacker....

...Johannisbeer-Sträucher....

Die roten Früchte kommen super an.

Und ich weiß, weshalb sie so heißen, wie sie heißen und wofür sich ihre Blätter eignen: um Insektenstiche zu behandeln.

Unsere sonst beschuhten Füße können auf dem Barfussbad mal ganz neue Erfahrungen machen und über Erde, Sand, Kies, Mulch und durch Wasser laufen.

In der Zwischenzeit ist Mutter-Storch zurückgekehrt.

Frische Luft macht hungrig, nicht nur die Störche. Gleich neben der Storchenschmiede kann man fabelhaft im Kleinen Haus speisen, saisonale Gerichte mit Produkten, die höchstens aus 100 Kilometern Entfernung stammen, außer das Salz...

Während das Essen frisch zubereitet wird, erhaschen wir einen Blick auf den Innenhof. So schön idyllisch ist's hier!

Gegenüber: Die 1868 im neugotischen Stil erbaute Kirche mag heute etwas überdimensional erscheinen, ist aber dennoch eine Augenweide und dient den Störchen ebenfalls als Brutaufzuchtstätte.

Am Ende warten Pfannkuchen, belegtes Brot und Matjes-Salat auf uns.

Linum und die Kraniche

Übrigens: In ein paar Monaten steht nicht mehr der Storch, sondern der Kranich im Mittelpunkt, wenn der in tausendfacher Ausführung im Herbst die Teich- und Niedermoorlandschaft rund um Linum aufsucht. Diesem besonderen Naturerlebnis kann man beiwohnen, der NABU bietet hierfür sogar Führungen an. Ein Tipp eines Einheimischen: in den frühen Morgenstunden kommen!

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