13 Apr 2015

Martinhal - DAS Family Resort an der Algarve

Der Winter in Deutschland ist..., sagen wir mal bescheiden. Vor allem mit einem Kitakind. Vier Wochen Husten, Schnupfen und Fieber lagen hinter uns. Es war also höchste Zeit für Urlaub am Meer, für eine Extraportion Sonne, für einen Tapetenwechsel. Portugal erschien uns dafür genau das richtige Ziel, genauer gesagt die Algarve. Anfang März, wo es hierzulande noch stürmen und schneien kann, ist dort längst Frühling. Die Mandelbäume stehen in voller Blüte, die Luft ist angenehm lau und die Touristenmassen noch in weiter Ferne. Also nichts wie hin!

Nach drei Stunden Flug von Berlin aus und einer etwa anderthalbstündiger Autofahrt von Faro nach Sagres (bei der es an üppigen Orangenplantagen und blühenden Wiesen vorbeiging) erreichten wir den Ort, an dem wir über sieben Tage unsere Akkus wieder aufladen wollten: das Family Resort Martinhal. Noch vor zwei Jahren wäre ich nicht im Traum darauf gekommen, freiwillig in einem Hotel, in dem Animationen und alberne Maskottchen zum Programm gehören, Urlaub zu machen. Ein einziges Mal war ich einer Freundin in den Robinson Club nach Fuerteventura gefolgt. Nie wieder. Dachte ich jedenfalls. Bis mir eine Bekannte vom Martinhal Beach Resort & Hotel vorschwärmte. "Das ist genau das richtige für euch und ganz anders, als die herkömmlichen Familienhotels." Skeptisch war ich am Anfang trotzdem.

Zeitlos, elegantes Design

Doch bereits als wir das Tor zum Resort passierten und den Straßenschildern zur Rezeption folgten, lösten sich die letzten Zweifel in Luft auf. Sandsteinfarbene Villen reihten sich aneinander. Vom Hotel aus, einem modernen Flachbau, hatten wir einen unsagbaren Blick auf das glitzernde, ruhig daliegende Meer. Endlich Urlaub. Endlich Ruhe. Endlich rauschende Wellen und ein kleines Häuschen ganz für uns allein. Denn wer in Martinhal Urlaub macht, hat die Wahl zwischen einem Hotelzimmer, einem Haus mit mehreren Schlafzimmern (manche verfügen auch über einen eigenen Pool) oder luxuriösen und voll ausgestattet Villen.

Schon bei der Erstbegehung unseres Hauses, von dessen Terrasse man die Bucht von Martinhal und den Atlantik sehen konnte, dachte ich: "Können wir nicht noch eine Woche dranhängen?!" Mein neues Zuhause auf Zeit gefiel mir einfach zu gut. Nicht nur die Tatsache jeden Morgen mit Blick auf das Meer aufzuwachen, auch die Einrichtung hatte es mir angetan: Unaufdringlich und doch geschmackvoll das Design der Möbel, die Farben ganz nach meinem Geschmack: türkis, lindgrün und lila - all die Töne, die in der natürlichen Umgebung Martinhals vorkommen. Schade nur, dass es die Sachen nirgends zu kaufen gibt, sie wurden eigenes für die Anlage entworfen und werden überwiegend in Portugal hergestellt. Was mir besonders gut gefallen hat: Die Häuser sind zwar kindgerecht ausgestattet, aber es wirkt alles andere, als überladen. Babybett, Töpfchen, Toilettenaufsatz, Kindergeschirr- und Besteck, Treppenschutzgitter und Kindersitz - all das gehört zum Inventar, kann aber ganz schnell wieder verschwinden, wenn es nicht mehr gebraucht wird.

Frische, regionale Küche

Weiterer Pluspunkt: Alle Häuser verfügen über eigene Küchen. Selbstversorgern steht also nichts im Wege. Wir hatten uns für die bequemere Variante entschieden und Halbpension dazu gebucht, wollten uns einfach mal verwöhnen lassen. Und auch unser Kleiner fand den täglichen Gang zum Restaurant als willkommene Abwechslung, wartete am Morgen das beste Bircher-Müsli ever! und Abend meist ein Eis auf das kleine Leckermaul. Aber auch die Aussicht auf Spielgefährten im gleichen Alter trieben unseren Kleinen immer als Ersten aus dem Haus. Worauf wir uns Tag für Tag freuten, waren die abwechslungsreichen und regional geprägten Gerichte (die Fischsuppe war eine der besten, die wir je gegessen haben). Außerdem hatten wir seit langem mal wieder die Gelegenheit bei einem Glas Wein ein Gespräch zu Ende zu führen, den Blick dabei über Meer und Strand und nicht über das Kind schweifend. Das spielte nämlich ganz entspannt zwischen Vorspeise, Hauptgang und Dessert in der Kidscorner (die sehr liebevoll beaufsichtigt wurden). Eine schöne Erfahrung, für uns alle! Auch, dass sich niemand daran störte, wenn die Kids wild durch das Restaurant jagten. Hierzulande ist ein Restaurant-Besuch ja eher eine kleine Herausforderung...

Wellness für Klein und Groß

Möglichkeiten, entspannt in Martinhal essen zu gehen, gibt es gleich mehrere: Neben dem Hauptrestaurant O Terraço über der Hotellobby stehen das As Dunas (hier nehmen die Familien hauptsächlich das Lunch ein) und das italienische Restaurant Os Gambozinos zur Auswahl. Bei unserem Besuch hatte das aufgrund der überschaubaren Gästeanzahl geschlossen, aber im Sommer kann man sich hier mit Pizza und Pasta stärken. Und wie wir ja alle wissen, kommt die italienische Küche bei (fast) allen Kindern gut an. Genauso wie das Toben auf einem Spielplatz.

Auch davon gibt es in Martinhal gleich mehrere. Zwei befinden sind in unmittelbarer Nähe zu den Restaurants (der vor dem Gambozinos ist der größte und weitläufigste) und ein dritter auf dem Gelände des Fitness-Bereichs. Diesen haben wir in unserer Ferien-Woche fast täglich besucht, zum einen weil es hier ein beheiztes Schwimmbad und gleich zwei Saunen gibt. Ich war das letzte mal während meiner Schwangerschaft saunieren und freute mich riesige über diese Gelegenheit und musste sie natürlich in vollen Zügen auskosten. Während Papa und Sohnemann also durch das warme Wasser schwammen, schwitzte ich bei 90 Grad die restlichen Erkältungs-Viren aus.

Das war für mich aber nicht das einzige Wellness-Erlebnis in Martinhal. Im Finisterra Spa bekam ich eine 60-minütige Ganzkörper-Massage, die ich gaanz dringend nötig hatte. Ich war über jeden einzelnen Verspannungsknubbel dankbar, den die nette Dame aus meiner Schulter massierte. Im Anschluss kostete ich noch einmal den Nebensaison-Vorteil aus, verzog mich in die verwaiste Sauna und drehte im Anschluss ein paar Bahnen im beheizten Außenpool. Kaum vorstellbar, welches Gedränge im Sommer herrschen muss, wenn hier bis zu 300 Kinder herumtollen. Wer also noch kein schulpflichtiges Kind hat, dem empfehle ich den Urlaub außerhalb der Hauptsaison.

Dann eignet sich das Resort durchaus als Reiseziel für Menschen ohne Kinder, zum Beispiel um beim Yoga wieder zu sich selber zu finden. Fast hätte ich mich auch einer der Yoga-Klassen von den Kundalini-Experten Andrea Schipper und André Danke angeschlossen (die beiden geben regelmäßig Kurse in Martinhal). Doch dann war die Zeit zu knapp, schließlich musste auch die Umgebung von Sagres erkundet werden. Neben langen Spaziergängen am Strand haben wir natürlich auch dem kleinen Fischerdörfchen einen Besuch abgestattet, das Fort Fortaleza de Sagres erkundet und waren in Beliche, um den Surfern zuzusehen und natürlich am Cabo de São Vicente, dem westlichsten Punkt des europäischen Festlandes. Übrigens sind dies alles Orte, die ich vor etwa zehn Jahren schon einmal besucht hatte. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dies nicht unser letzter Urlaub an der Algarve gewesen sein. Und auch was Martinhal angeht, werden wir sicher Wiederholungstäter!

Weitere Infos über das Family Resort Martinhal findet ihr unter www.martinhal.com.

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