07 Sep 2014

Keuchhusten bei kleinen Kindern

Es ist nur ein leichtes Hüsteln. Vor allem in der Nacht. Aber es reicht, um mich aufschrecken zu lassen. Ich hoffe, dass sich mein Kind nur bei mir mit einem herkömmlichen Husten angesteckt hat und der Keuchhusten vor der Tür bleibt. Dort treibt er nämlich seit ein paar Wochen sein Unwesen und rafft die Kids aus der Nachbarschaft dahin, fesselt sie für Wochen ans Bett und ihre Eltern an zu Hause. Da ich momentan Stammgast in der Praxis meiner Ärtzin bin und mir jeden Tag eine Vitamin-C-Infusion abholen darf, habe ich die Schwestern gleich mal gelöchert und ein paar wichtige Infos zum Thema Keuchhusten eingeholt.

Keuchhusten Symptome

In der Regel fängt ein Keuchhusten wie eine harmlose Erkältung mit Husten, Schnupfen und leicht erhöhter Temperatur an. Bis zu einem typischen Keuchhustenanfall kann es weitere ein bis zwei Wochen dauern. Meist bahnt sich ein Anfall nachts in halb- bis einstündlichen Abständen an. Dabei hustet das Kind zähen und glasigen Schleim aus. Für Eltern hört es sich immer schlimm an, wenn das kleine Gesichtchen beim Luftholen anschwillt, sich bläulich verfärbt und dazu diese jauchzend-keuchenden Atemtöne erklingen. Doch auf keinen Fall sollte man in Panik und Hektik verfallen. Was die Kinder brauchen, ist jemand, der sie ruhig durch den Anfall führt. Dabei können Mama oder Papa den kleinen Kopf an der Stirn abstützen, ihrem Kind sanft über den Rücken streicheln und mit beruhigenden Worten das Ein- und Ausatmen vorgeben. Nach einer halben Minute ist alles wieder vorbei und das Kind schläft erschöpft ein. Am besten ist es, in der Keuchhusten-Zeit neben dem Kind zu schlafen, denn manchmal erbrechen sich die Kleinen auch, was dann schnell beseitigt werden muss. Sollte das Kind Fieber bekommen, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Diese Phase kann vier bis sechs Wochen andauern. Danach werden die Anfälle seltener und auch weniger heftig. Bis der Husten ganz abgeklungen ist, können weitere Wochen ins Land ziehen. Ansteckungsgefahr herrscht vom ersten Husten bis vier Wochen später.

Für Babys kann es gefährlich werden

Besonders gefährlich kann ein Keuchhusten für Neugeborene und Babys bis sechs Monate werden. Die Folgen können im schlimmsten Fall tödlich sein. Die Entzündung kann sich auf den Kopfbereich und damit auch auf das Gehirn ausweiten, zu schwerwiegenden Komplikationen mit einhergehenden Atemstillständen führen. Eine Ansteckung sollte unbedingt vermieden werden. Wer sein Kind nicht impfen lassen möchte, sollte sich von Orten fernhalten, an denen der Keuchhusten ausgebrochen ist. Es ist ratsam sofort zum Arzt zu gehen, wenn ganz kleine Kinder zu husten beginnen. Keuchhusten sollte bei Säuglingen immer im Krankenhaus behandelt werden.

Behandlung und Therapie

Bei sehr geschwächten Kindern wird oft zu einem Antibiotika gegriffen, vor allem wenn es zu einer Lungenentzündung gekommen ist. Ansonsten sollte man auf hustenstillende Mittel eher verzichten, da dadurch der Schleim nicht richtig abgehustet wird, in der Lunge verbleibt und erst recht zu einer Lungenentzündung führen kann. Damit das Kind schnell genesen kann, ist viel Zuwendung seitens der Eltern oder auch Großeltern vonnöten. Ablenkung mit Spaziergängen an der frischen Luft, Geschichtenvorlesen und ruhigem Spielen sind sehr zu empfehlen. Aber bitte nicht Herumtoben! Anstrengung begünstigt das Ausbrechen eines Hustenanfalls. Inhalieren mit Salzwasser kann außerdem lindernd wirken. Kaum zu glauben, aber oft haben Kinder, die durch eine Keuchhustenzeit gegangen sind und vorher eher schlechte Esser waren im Anschluss an die Krankheit einen gesegneten Appetit...

Ein schlechter Esser ist mein Kind zum Glück nicht. Mal abgesehen davon, kann ich auf diese langwierige Krankheit sehr gut verzichten und hoffe, wir und viele andere Kids bleiben davor verschont!

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