Cottonbudbaby - der Bio-Baby-Erstausstattungsverleih

Ach ist das herrlich, pünktlich zur Frühlingszeit gibt es in unserem Bekannten- und Freundeskreis neuen Familienzuwachs. Das heißt für mich, dass ich mich auf die Suche nach Geburtsgeschenken machen darf. Yippie! Das macht doch immer Freude. Und ich bin auch schon auf etwas gestoßen, dass mein Mamaherz höher schlagen lässt - auf Cottonbudbaby. Dahinter verbirgt sich eine Babybox der ganz besonderen Art. Ich hatte das Vergnügen mit Gründerin Severine darüber zu sprechen.

Severine, seit wann gibt es Cottonbudbaby und wie kam es dazu?

Ich habe Cottonbudbaby Ende 2014 gegründet - mit der Unterstützung der Gründerförderung der Arbeitsagentur. Ich habe die Idee schon lange mit mir rumgetragen, da ich als meine Tochter auf die Welt kam, selbst sehr viel geliehen haben. Und bis heute kaufe ich hauptsächlich second hand. Ich habe lange als Journalistin gearbeitet und u.a. als Autorin für Sustainability Reports. Nachhaltigkeit war mir schon immer ein wichtiges Anliegen. Und ich fand es absurd, dass ich meinem Baby Sachen anziehe, deren Herkunft ich nicht beurteilen kann, die möglicherweise voller Schadstoffe sind und die im schlimmsten Fall von Kindern am anderen Ende der Welt unter fragwürdigen Bedingungen genäht wurden. Hinzu kam, dass mein ursprünglicher Job mit kleinem Kind und dem vielen Schichtdienst für uns nicht mehr richtig funktioniert hat. Ich musste einfach zu oft Dienste absagen, hab immer ein schlechtes Gewissen gehabt, wenn ich zu Hause war und natürlich auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich arbeiten war, Ich brauchte also ein neues berufliches Konzept und die Selbständigkeit war da nahe liegend. Dann habe ich in einem Sommerurlaub mit meinem Mann abends auf Usedom mal angefangen, einen Businessplan für das Verleihkonzept zu schreiben. Wir haben freudig fest gestellt, dass das gut funktionieren könnte und haben darauf hingearbeitet, dass ich Cottonbudbaby gründe.

Erkläre doch kurz das Konzept, das sich dahinter verbirgt?

Cottonbudbaby verleiht Erstausstattung für die ersten sechs Monate des Babys. Wir schicken unseren KundInnen alle Kleidungsstücke, die das Baby am Anfang braucht, in der Cottonbudbaby-Box nach Hause. Die Kleidung ist hochwertig bio-zertifiziert, ökologisch vorgewaschen & nur von ausgewählten europäischen Designer-Biolabels. Wächst das Baby aus der ersten Größe heraus, wird die Cottonbudbaby-Box mit der nächsten Größe zugeschickt. Und das bis zu sechs Monate lang. Das Baby ist also immer perfekt angezogen - ohne Einkaufs- und Organisationsstress für die Eltern. Die haben dann nämlich Zeit für das, was wirklich wichtig ist: Ihr Kind.

Eignet sich CBB auch als Geburtsgeschenk?

Ganz hervorragend sogar. Für mich war das Thema Kleidung wirklich ein Problem, als meine Tochter geboren wurden: Was zieht ein Baby überhaupt an? Wie viele Bodies brauche ich? Welchem Textillabel kann ich trauen? Wo kaufe ich was und wie teuer darf das sein? Alle diese Fragen löst die Cottonbudbaby-Box. Und was gibt es Netteres, als frischen Eltern einen oder auch mehrere Monate Entspannung zu schenken?

Warum werden ausschließlich Bio-Babyklamotten angeboten?

Das ist für mich eine Überzeugungsfrage: Nachhaltige Textilproduktion ist ein wichtiges Anliegen und das möchte ich durch die hohe Zertifizierung der Marken in der Cottonbudbaby-Box unterstützen. GOTS und IVN Best sind die beiden Zertifikate mit dem derzeit höchsten Anspruch an die gesamte Produktionskette, d.h. es werden nicht nur die Rohstoffe, sondern auch der Färbeprozess oder die Arbeitsbedingungen zertifiziert. Dadurch, dass die Kleidung bei Cottonbudbaby von mehreren Babys getragen wird, schonen wir zusätzlich Ressourcen. Ich hoffe natürlich auch, dass sich so auch Familien diese Top-Qualität leisten können, die sonst vielleicht nur ein oder zwei Teile davon kaufen würden und sonst große Kompromisse zwischen Qualität und Preis machen müssen. Und vielleicht sogar auch danach dabei bleiben, mehr Kleidung aus nachhaltiger Produktion zu kaufen. Die meisten Menschen kaufen viel zu viel Kleidung - ob für sich oder ihre Kinder. Es wäre toll, wenn wir dazu beitragen, dass ein gewisses Qualitätsbewusstsein entsteht und man lieber weniger kauft, dafür aber mit gutem Gewissen.

Welche Marken sind dabei?

Deutsche Marken, wie die wunderbar fröhlichen Sachen von loud + proud oder die kuscheligen Wollanzüge von Engel natur. Oder englische Biolabel wie Pigeon Organics oder Sense Organics. Oder auch skandinavische Biomarken wie Sture & Lisa. Ich schaue immer wieder, ob ich neue Label entdecke, die dem Anspruch von Cottonbudbaby gerecht werden und hoch genug zertifiziert sind und auch hübsch aussehen. Ich versuche den Inhalt der Cottonbudbaby-Boxen so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.

Gibt es spezielle Jungs- bzw. Mädchen-Boxen, oder sind die Sachen eher unisex?

Nein, ganz bewusst nicht. Die Sachen sind so farbenfroh und hübsch designt, da sehen Jungs UND Mädchen ganz entzückend drin aus. Abgesehen davon glaube ich, dass Geschlechterprägung - ob gewünscht oder nicht - noch früh genug stattfindet. Da müssen wir nicht schon Säuglinge in rosa mit Blümchen und blau mit Baggern einkleiden.

Handelt es sich um Neuware oder gebrauchte Sachen?

Zu irgendeinem Zeitpunkt kaufe ich die Sachen neu. Und dann kontrolliere ich sehr sorgfältig den Zustand, bevor ich sie noch mal verleihe. Da liegt meine Messlatte sehr hoch und ich würde niemals etwas verschicken, das ich nicht auch meinem eigenen Baby anziehen würde.

Was passiert mit der Kleidung, wenn sie nach dem Gebrauch zurückgeschickt wird (und z.b. auch kaputt ist/Gebrauchsspuren hat)?

Wie gesagt: Ich kontrolliere, ob irgendetwas kaputt ist, falls Flecken drin sind, bearbeite ich die mit meinen - selbstverständlich bio - Fleckenlösern und wasche alles mit Öko-Waschmittel. Wenn die Sachen dann wieder hübsch und „neuwertig“ aussehen, verleihe ich sie. Ansonsten sortiere ich sie aus.

Warum gibt es das Angebot nur bis Größe 74 bzw. für die ersten sechs Monate?

Kleine Babys schlafen viel und bewegen sich noch kaum. Deswegen haben die Sachen auch kaum Gebrauchsspuren. Mit sechs Monaten fangen sie dann an, zu krabbeln, essen Brei - da muss die Kleidung dann schon deutlich mehr aushalten und mitmachen und kommt in ganz anderem Zustand zurück. Dazu kommt, dass Babys in den ersten sechs Monaten so rasend schnell wachsen, dass es wirklich nicht sinnvoll ist, jedesmal eine komplette Ausstattung zu kaufen. Danach tragen die Kleinen ihre Größen auch etwas länger.

Was kannst du Eltern für den Anschluss an die ersten sechs Monate empfehlen, um Geld bei der Beschaffung von Kinderklamotten zu sparen?

Ich schaue selbst nach wie vor viel nach Secondhand-Ware für meine Tochter, denn grundsätzlich ist natürlich jedes mehrfach genutztes Kleidungsstück eine gute Sache für die Umwelt. Aber es ist zugegebenermaßen leider mühsam und zeitaufwendig auf den einschlägigen Portalen oder Kinderflohmärkten nach guter Kleidung zu suchen. Wir arbeiten gerade daran, auch einen Shop auf unserer Seite aufzubauen, in dem man dann Kleidung ab sechs Monate kaufen kann. Selbstverständlich auch in der hohen Cottonbudbaby-Qualität. Ob ich da dann auch gebrauchte Kleidung anbiete, muss ich mir noch überlegen. Ich feile gerade an einem Konzept, mit dem das vielleicht möglich wäre.

Was sind die weiteren Pläne für Cottonbudbaby?

Ich freue mich schon sehr, dass es in den wenigen Wochen, die wir jetzt online sind, so gut angelaufen ist. Ich bin sehr happy, wenn es einfach so weiter geht, wir weiter wachsen und nach und nach auch Pläne wie eben den Shop umsetzen können. UND ich mir vielleicht auch bald leisten kann, mir etwas mehr Unterstützung zu holen - denn noch mache ich ja fast alles selbst. Das macht mir allerdings großen Spaß und erfüllt mich sehr. Ich arbeite zwar insgesamt sicher mehr als früher, aber ich kann durchaus auch Mails aus dem Kinderzimmer oder vom Spielplatz beantworten. Ich habe flexibler und gefühlt auch mehr Zeit für meine Familie und ich hoffe, dass das genauso bleibt.

Vielen Dank liebe Serverine, dass du es trotz chaotischer Zustände in den vergangenen Tagen (bei ihr war der Strom ausgefallen, Laptop ) möglich gemacht hast, über dein Herzblutprojekt zu sprechen. Weiterhin viel Erfolg damit!