08 Jan 2013

Babyschwimmen, muss das sein?

DAS Thema heute beim Rückbildungskurs: Babyschwimmen. Viele Mütter in unserer Gruppe rennen Woche für Woche mit ihren Knirpsen zum feuchtfröhlichen Planschen. Warum? Weil es angeblich gut für seine motorische Entwicklung sei. Doch weit gefehlt. Babyschwimmen kann die Kleinen mitunter ganz schön belasten. Nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.

Als ich in die Runde fragte, was denn für das Babyschwimmen sprechen würde, bekam ich Folgendes zu hören: Vorteile sollen unter anderem die Kräftigung der Muskulatur, die Vertrautheit mit dem Wasser oder Schulung des Selbstvertrauens sein. An dieser Stelle sind ein paar Gegenfragen angebracht, die die Absurdität und Sinnlosigkeit des Babyschwimmens in meinen Augen sofort aufführen.

Babyschwimmen strengt ganz schön an

Warum müssen Säuglinge mit dem Wasser vertraut werden? Waren sie nicht 9 Monate lang von Wasser umgeben? Ist es nach der Geburt nicht an der Zeit, sich mit anderen Dingen als mit der Schwerelosigkeit auseinander zusetzen? Nämlich mit der Schwerkraft und dem Weg zum aufrechten Gang. Das Schwimmen im Wasser muss dann zusätzlich verarbeitet werden und verwirrt die Babys nur unnütz.

Und kräftigt sich Babys Muskulatur nicht von ganz allein, wenn es beginnt, sich zu drehen, sich auf dem Bauch liegend mit den Ärmchen abstützt und zu krabbeln beginnt? Diese Prozesse beginnen normalerweise in einem ganz individuellen Rhythmus. Warum muss man kleine Kinder zusätzlich in ihrer Entwicklung “fördern”? Babyschwimmen stellt eigentlich eher eine künstliche Manipulation der normalen Muskeltätigkeit von Säuglingen dar. Ein gesundes Kind braucht doch keine extra Förderung!

Und dass Babys durch das Schwimmen mutigere Menschen werden, mag ich mal ganz stark bezweifeln. Selbstbewusste Persönlichkeiten werden sie vor allem dann, wenn sie liebevoll von ihren Eltern umsorgt werden und die Welt gemäß ihrer Entwicklung entdecken können. Dass sie schon im zarten Alter von ein paar Wochen ins Wasser geworfen werden, hilft ihnen dabei bestimmt nicht.

Es sprechen weitere Faktoren gegen das Babyschwimmen

  • das Risiko für Unterkühlung und damit einhergehender Erkältungen und Mittelohrentzündungen steigt
  • Babys Haut wird unnötig strapaziert
  • der kindliche Organismus wird strapaziert, denn dem Körper werden über die Haut Stoffe entzogen, die er wieder aufbauen muss
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