31 Dez 2014

Blogparade #Momsrock

Kurz vor Jahresende wird es noch mal Zeit für ein klitzekleines Eigenlob. Lucie Marshall hat nämlich dazu aufgerufen, sich im Rahmen einen Blogparade mal ordentlich auf die Schultern zu klopfen. Kommt im Alltag ja viel zu kurz. Rückblickend auf die vergangenen zwölf Monate kann ich also stolz sagen, dass ich das ziemlich gut hinbekommen habe, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen, auch wenn der Start alles andere als einfach war. Mehr möchte ich an dieser Stelle mit die Selbstbeweihräucherung gar nicht fortfahren. Es gilt nämlich eine andere Mutter zu loben und sie zur Supermom zu küren.

Sie ist eine meiner besten Freundinnen und alleinerziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter. Jedes Mal, wenn wir miteinander telefonieren oder uns treffen, muss ich beschämend auf mein eigenes Leben schauen und feststellen, wie gut es mir geht, weil ich einen Partner habe, mit dem ich all die schönen Momente aber auch das Chaos und die Anstrengungen, die Kinder einem bescheren, teilen kann - und das tagein, tagaus.

Im Moment hat Bea es mal wieder besonders schwer. Denn ihre Kleine, die nicht nur ein äußerst temperamentvolles Wesen hat, plagt seit ein paar Monaten eine immer schlimmer werdende Neurodermitis am ganzen Körper. Keiner der vielen Arztbesuche führte bisher zu einer Besserung. Neulich soll es besonders schlimm gewesen sein. Ich hätte heulen können, als Bea mir erzählte, wie die Kleine am Abend ihres fünften Geburtstages ganz erschöpft im Badezimmer stand, an ihrem kleinen zerkratzen Körper herabblickte und enttäuscht sagte, sie sei hässlich. Und ob es denn das sei, was ihr das eine zusätzliche Jahr beschert hätte? Auch wenn für eine Mutter nichts schlimmer ist, als das eigene Kind leiden zu sehen, hat sich Bea nichts anmerken lassen. Statt sich ins Jammertal zu begeben, ist sie ein "Schmuddeloutfit" geschlüpft, hat sich ihre Tochter geschnappt und ist gemeinsam mit ihr um die Häuser gezogen.

Ein geschicktes Ablenkungsmanöver, denn die Nächte sind im Moment wohl besonders anstrengend, so dass ich ihr gar nicht von unseren ersten Durchschlaferfolgen berichten wollte. Denn wenn Beas Tochter nachts im Halbschlaf an ihren Wunden schubbert und vor sich hinwimmert, fährt ihr jedes mal ein Schauer über den Rücken. Am nächsten Morgen muss sie um 6 Uhr aufstehen und allein das übermüdete und quengelnde Kind bändigen, um pünktlich zur Arbeit zu kommen. Es ist niemand da, der ihr in dieser anstrengenden Zeit im Alltag zur Seite steht oder mit dem sie sich an Ort und Stelle beratschlagen kann. Ich bin in der luxuriösen Situation und kann mich in allen Belangen mit meinen Partner austauschen. Wenn das Kind krank ist, wachen wir abwechselnd an seinem Bett. Auch plötzlich ausbrechende Wut- und Trotzanfälle oder andere anstrengende Phasen stehen wir gemeinsam durch, genauso wie wir uns zusammen über so lustige Sprechkreationen wie Babbane (für Banane) oder Mammilade (für Marmelade) freuen können.

Nicht, dass Bea jemals über ihr “Schicksal” gejammert hätte oder sich beklagt. Im Gegenteil, sie hat sich bewusst für diesen Weg entschieden, ihr Kind ohne Mann groß zu ziehen. Und davor ziehe ich den Hut (wie übrigens vor allen anderen alleinerziehenden Müttern). Denn sie macht das mit so viel Liebe, Entschlossenheit, Geduld und Stärke, obgleich ihr ihr kleiner Wirbelwind so manches graue Haar beschert hat und sehr viel Kraft kostet. Liebe Bea - du bist ne absolute Supermom und rockst!

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Kommentare

Oh, da habe ich auch mitgemacht. Die Momsrock-Blogparade ist wirklich eine hervorragende Idee gewesen!
Vor Alleinerziehenden habe ich auch Respekt... Uns ist es ja schon als Paar manchmal zu viel. Dabei arbeiten wir super als Team... Aber der Schlafentzug schafft uns einfach...puh

Liebe Grüße
Yasmin

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