21 Dez 2014

Unsere Advents- und Weihnachtsbräuche

Wenn im September in den Geschäften die Weihnachtsnaschereien aufgebaut werden, muss ich jedes Mal belustigt den Kopf schütteln. Doch ehe man sichs versieht, ist es Ende November und die ersten Lichtlein brennen. Spätestens dann bin auch ich infiziert und die ersten Vorbereitungen für die größte Fressorgie des Jahres können beginnen. Welche Bräuche und Traditionen dabei auf dem Plan stehen und warten umgesetzt zu werden? Yummy Mummy von Mamas Lifestyle hat im Rahmen einer Bloggerparade nachgefragt und ich antworte gerne.

Los geht unsere Adventszeit meist mit

  • Kekse backen
  • Damit fange ich schon immer sehr früh im Dezember an. Die ersten Keksladungen sind dann meist sehr schnell weg, so dass sich das Prozedere einige Male wiederholt und ich die süßen Dinger zum Schluss nicht mehr sehen kann. In diesem Jahr habe ich vor allem ganz einfache Butterkekse mit Junior gebacken, da es für die Knirpse ja nicht zu kompliziert sein darf. Außerdem klebt der Teig nicht, sodass kein Mehl zum Ausrollen nötig ist. Das macht das Ganze zu einer extrem sauberen Veranstaltung.

  • Stollen backen
  • Meine Großmutter buk jedes Jahr bestimmt an die fünf bis sechs Stollen, jede Familie bekam einen, dann die Westverwandschaft und sogar nach Übersee wurde ein Päckchen verschickt. Dieser riesige Weihnachtskuchen gehört für mich zur Advenstzeit einfach dazu, genau wie die Eier zu Ostern. Da meine Oma selber nicht mehr backen kann, mache ich seit ein paar Jahren meine eigene Variante. Meist teile ich den Teig einfach in zwei bis drei Teile und verschenke kleine Stollen an Nachbarn oder Freunde. Für uns selbst gibt es allerdings einen ganz Großen.

  • Bratäpfel machen
  • Oma kam im vergangenen Jahr mit einem Bratapfel-Teelicht an. Über der kleinen Flamme braucht der Apfel zwar gefühlte Stunden, ehe er butterzart genossen werden kann. Aber für Junior ist es ein schönes Ritual, sich in Geduld zu üben und immer wieder nachzuschauen, wie es unter der Haube zischt und bratet. Dazu sagen wir unzählige Mal den Kipfel-Reim auf. Ihr wisst ja, wie es mit Kindern und Wiederholungen ist.

  • Weihnachtsmarktbesuch
  • Als ich noch kinderlos war, bin ich haupstächlich auf den Weihnachtsmarkt, um mich mit Freundinnen zu treffen. Dann tranken wir einen Glühwein, aßen Waffeln und standen uns an den warmen Feuern die Beine in den Bauch. Ein bisschen Weihnachtsgeschenke-Shoppen gehörte natürlich auch dazu. Mit Kind hat sich der Fokus etwas verschoben und sobal man auf einem solchen Markt ist, will man nur noch eines: wieder runter. Denn sich mit dem Kinderwagen durch die Menschenmassen zu schieben, macht keinen Spaß. Außerdem ist es für die Kleinen auch eher mit erhöhtem Stresspotential verbunden.

  • Adventskalender aufhängen
  • Ich selber hatte als Kind immer einen Schokoladen-Adventskalender. Meine Mutter hatte einfach keine Zeit, einen selber zu basteln. Ich finde die DIY-Variante zwar auch schöner, bin leider mit dem Basteln nicht über Schachtel 6 hinausgekommen. Außerdem habe ich mich mit dem Auswählen der Mini-Geschenke sehr schwer getan. Letzten Ende sind wir zum Entschluss gekommen, einen Adventskalender mit Bildern aufzuhängen. Schon allein das Öffnen der Türchen versetzt Junior jeden Morgen in helle Aufregung. Nächstes Jahr gibt es auch wieder ein, mal sehen, ob der selber gebastelt ist...

  • Weihnachtskranz für die Tür basteln
  • Diese Tradition habe ich von meiner Schwiegermutter übernommen: Seit ein paar Jahren binden wir in der Vorweihnachtszeit gemeinsam Kränze für unsere Wohnungstüren. Ich bin in diesem Jahr auf die geniale Idee gekommen, mir das Grün einfach vom Weihnachtsbaumverkäufer zu holen. Dort fällt täglich soviel Schnitt an, das würde nur weggeschmissen. Ist viel billiger (ich habe für einen ganzen Sack 1 Euro bezahlt) als im Blumenladen oder Baumarkt.

  • Weihnachtslieder singen
  • Von Schneeflöckchen, Weißröckchen über Alle Jahre wieder und Stille Nacht bis hin zu In der Weihnachtsbäckerei haben wir sie alle durch. Und ich bin erstaunt, wie gut mein Langzeitgedächtnis in Bezug auf Weihnachts- und Kinderlieder funktioniert.

  • Viiiile Kerzen anzünden
  • Das Beste zum Schluss: Keine Advents- und Weihnachtszeit ohne Kerzen. Zwar ist das bei uns schon das ganze Jahr über Juniors favorisiertes Spielzeug (er liebt es, seine Kerzen zu sortieren, von einem Raum in den anderen zu tragen, sie schließlich im angezündeten Zustand anhimmeln zu dürfen, um sie dann wieder auszupusten), findet seine Vorliebe dieser Tage seinen Höhepunkt.

Weihnachten an sich war bei uns die vergangenen Jahren eigentlich immer unspektakulär, wir haben die Feiertage mal hier mal dort verbracht. Mit Kind ändert sich bekanntlich vieles. Heilig Abend werden wir in diesem Jahr bei den Großeltern väterlicherseits verbringen. Zu Gast werden auch Onkels und Freunde der Familie sein. Nach der Bescherung (Junior wird nur ein paar Kleinigkeiten wie ein Duplo-Set, Küchenzubehör oder ein paar Bienenwachskerzen bekommen) wird es ein buntes Weihnachstbuffet mit allerlei Köstlichkeiten geben. Ich werde kleine italienische Rouladen und zum Nachtisch Linzer Schnitten beisteuern. Den ersten Weihnachtsfeiertag sind wir nur zu dritt (die Großeltern sind nämlich bereits auf dem Weg nach Schweden) und werden mittags sicher Rotkohl und Klöße zu irgendetwas Fleischigem (vielleicht Goulasch) essen. Nachmittags geht es zu Freunden zum Kaffee trinken und Stolle essen. Was am 26ten auf dem Plan steht? Lassen wir uns überraschen. Vielleicht kommt der Onkel aus Spanien vorbei oder meine Mutter samt Anhang. Und dann ist Weihnachten auch schon wieder vorbei.

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Kommentare

Liebe Susanna,

vielen Dank für deinen tollen Beitrag! Ich teile ja deine Leidenschaft für sämtliche kulinarische Weihnachtserlebnisse und werde mich nächsten Winter definitv an deinem Keksrezept versuchen, unsere Butterkekse waren dieses Jahr nämlich viiiiiel zu klebrig ;-). Habt ihr denn heute einen schönen Überraschungsbesuch aus Spanien erhalten ;-)?

Liebe Grüße

Ja, das Keksrezept musst du unbedingt versuchen, gelingt garantiert! Und der Besuch aus Spanien ist natürlich gekommen mit Chorizo im Gepäck, mal was anderes als immer nur der ganze Süßkram ;-)

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