06 Dez 2014

Ich bin jetzt eine LML-Mama...

... also eine "LAUFMAMALAUF"-Mama. Wer hätte das gedacht. Denn ehrlich gesagt, habe ich beim Anblick der um ihren Kinderwagen hüpfenden Mamas immer schmunzeln müssen. Jetzt bin ich selber eine von ihnen. Naja nicht ganz, ich mache die Hüpferei ohne Anhang mit, also wenn der Nachwuchs schläft. Solche Angebote gibt es bei Lauf Mama Lauf nämlich auch. Wenn ich das mal eher gewusst hätte.

Nun bin eine von etwa acht Müttern (die Gruppengröße schwankt immer mal), die an einem "Mama-macht-mehr"-Outdoor-Fitness-Kurs teilnimmt. Zu einer Zeit, die endlich mal zu meinem Tagesablauf passt. Denn bisher fand das, was bei mir im Kiez angeboten wurde und mich auch wirklich interessiert hat, entweder zu früh (um 10 Uhr muss ich auf der Arbeit sein) oder zu spät (um 21 Uhr bin ich so hundemüde, dass ich keinen Schritt mehr vor die Tür machen möchte) statt. Perfekt dieser 19-Uhr-Termin!

Und es war auch gar nicht so schwer, in das Trainingsprogramm hineinzukommen, wie anfangs angenommen. Aber die Begleiterscheinungen, die hatten es in sich. Seitenstechen sind nach längerer sportlicher Abstinenz ja ganz normal. Doch der Muskelkater, der mich nach zwei Tagen plagte, war von einer besonders üblen Sorte und Treppensteigen eine einzige Qual. Das Intervall-Training hatte sich also mehr als gelohnt und der Kater schon nach dem dritten Training gar nicht mehr so schlimm.

Trainingsablauf

Nach dem 8-Wochen-Intensiv-Programm sollte ich wie ein Turnschuh und mein Rücken wieder gerade gerückt sein. Denn das war bisher immer meine Schwachstelle und hat sich in meinen zwei ersten Mama-Jahren nicht verbessert, im Gegenteil. Beim LML-Training steht gerade das im Fokus, womit die meisten Mütter zu kämpfen haben: Beckenboden, Bauch und Rücken aber auch die Kondition.

Kraft

Das etwa einstündige Training beginnen wir mit Joggen, drei Runden um den Block, jeder in seinem Tempo. Schön aufgewärmt geht es dann in den Garten unserer Trainerin (ja, das gesamte Programm findet im Freien statt!). Dort lockern wir unsere Gelenke mit ein paar Mobilisationsübungen auf, lassen Arme kreisen, schwingen uns tief in die Hocke oder lassen die rechte Schulter zum linken Knie wandern. Im Anschluss daran folgt das Intervalltraining bestehend aus Kraftübungen, die jeweils dreißig Sekunden lang und im Block ausgeführt werden. Ein Block besteht aus drei Übungen, der zwei- bis dreimal wiederholt wird, dann folgt der nächste Übungsblock. Mit Gewichten kann die Intensität der Übungen gesteigert werden - gefüllte Wasserflaschen eignen sich hervorragend hierfür. Nachdem die Arme gefühlt am Boden hängen (so fühlte es sich beim ersten Mal an), ist noch lang nicht Schluß.

Ausdauer und Bauch

An den Kaftteil schließt sich nämlich noch der Cardioteil an. Hier geht es darum, möglichst schnell zu sein und das kleine Kraftwerk in der Brust mal wieder so richtig auf Touren zu bringen. Denn gerade die Kondition ist es, die bei vielen Mamas zu wünschen übrig lässt, auch wenn der Nachwuchs einen 24 Stunden rund um die Uhr auf Trapp hält. Im Cardioteil werden die Übungen ebenfalls jeweils 30 Sekunden lang und drei mal hintereinander im Block wiederholt. Da gibt es so lustige Namen wie Skater, Takel, Single-Leg oder Hollowman.

Wobei das schon wieder eine Bauchübung ist. Aber die Grenzen zwischen den einzelnen Teilen sind fließend und genau das macht das Training ja auch so abwechslungsreich und kurzweilig. Nachdem die Bauchmuskeln ordentlich ins Zittern gekommen sind (dafür legen wir uns meist auf die Matte), ist Zeit für die Dehnung der Hals- und Brustwirbel. Zum Schluss wird gestreckt, gereckt, geäkelt und dann geht es ab nach Hause ins Warme, mit durchgepustetem Kopf und einem angenehmen Gefühl der Erschöpfung.

An manchen Tagen, wenn alle LML-Mamas Zeit haben, wird gemeinsam noch eingekehrt und eine Apfelschorle geschlürft. Das fördert nicht nur den Gemeinschaftssinn, sondern sorgt für netten Ausstausch, den man als Mutter oft nur am Sandkastenrand findet. Ein herrliches Gefühl, die Antennen mal einfahren zu können und nicht ständig in Habt-Acht-Stellung sein zu müssen. Es lohnt sich also in vielerlei Hinsicht bei "LAUFMAMALAUF" mitzumachen.

Quelle Foto: LAUFMAMALAUF

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Kommentare

Das hört sich toll an. Schade das es sowas nicht bei mir in der Nähe gibt...

Liebe Grüße
Anja von der Kellerbande

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