20 Okt 2015

Seelenfutter: Hefeklöße nach Großmutters Art

Essen, das wie nach Hause kommen schmeckt. Das Erinnerungen an die Kindheit weckt und bei dessen Zubereitung man die Seele bereits ein wenig baumeln lassen kann - das ist für mich Seelenfutter. So wie die riesigen Hefeklöße, die Oma uns immer in den Ferien machte und für die wir alles links liegen ließen, um möglichst viele davon abzubekommen.

Meine Großmutter stand dafür Stunden in der Küche, um diese mega leckeren Köstlichkeiten zuzubereiten. Erst als ich zum Studium in die Ferne zog, habe ich mich selber herangewagt. Vielleicht auch, um besser über das Heimweh hinwegzukommen. Geholfen haben die Klöße dabei jedenfalls. Auch wenn die Sehnsucht nach zu Hause heute nicht mehr so schwer wiegt, backe ich sie mindestens dreimal im Jahr für mich und meine Leckermäuler. Das Rezept ist simpel, allein die Zubereitung bedarf ein wenig Übung und vor allem Geduld. Warten ist das Geheimnis, damit der Teig schön locker wird.

Rezept Hefeklöße

  • 1/4 Tasse lauwarmes Wasser
  • 1 Stück Hefe oder ein Päckchen Trockenhefe
  • 1 Teelöffel Zucker
  • 1 Ei
  • 60 Gramm flüssige Butter
  • 3/4 Tasse lauwarme Milch
  • 1 Teelöffel Salz
  • 350 bis 500 Gramm Mehl

Das Wasser in eine kleine Schüssel geben, Zucker und Hefe hinzufügen. 5 Minuten zugedeckt an einem zugfreien Ort gehen lassen. Ich nehme entweder die Heizung oder den warmen Backofen. Der Vorteig müsste auf der Oberfläche Blasen bilden.

In einer zweiten, größeren Schüssel das Ei mit einer Gabel verquirlen. Die zerlassene, abgekühlte Butter, die warme Milch, das Salz und die Hefemischung hinzufügen und verrühren. Das Mehl portionsweise unterheben und alles solange kneten (etwa 5 Minuten), bis ein weicher elastischer Teig entsteht. Immer wieder Mehl hinzufügen, für den Fall, dass der Teig an den Händen kleben bleibt. Anschließend kommt der Teig wieder in die Schüssel, wird mit etwas flüssiger Butter bepinselt und wandert abgedeckt für eine Stunde an einen warmen und von Zugluft geschützten Ort.

Danach sollte der Teig sein Volumen verdoppelt haben, bevor einen Faustschlag verpasst (wirklich) bekommt, um in sich zusammenzusacken. Jetzt heißt es wieder kneten, etwa 5 Minuten. Danach gehts nochmal für 30 Minuten ins Warme. In der Zwischenzeit kann der Ofen schon mal vorgewärmt werden, auf etwa 50 Grad. Und auf dem Herd sollte ein großer Topf mit Wasser zum Kochen gebracht werden.

Aus dem Teig etwa zwölf Klöße formen und auf einen großen bemehlten Teller legen. Der Ofen kann jetzt ausgestellt werden, die Klöße kommen nochmals für ein paar Minuten zum "Gehen" hinein. Der Topf wird mit einem sauberen Küchentuch bespannt, das an den Seiten überlappt. In die Mitte kommen die ersten drei Klöße, die mit den Tuchzipfeln abgedeckt werden. Nun garen sie über dem siedenden (nicht mehr kochendem) Wasser etwa 15 bis 20 Minuten.

In der Zwischenzeit Butter in der Pfanne braun werden lassen. Sie wird über den Hefekloß gegeben, mit etwas Zucker und Obst der Wahl. Für meinen Geschmack passen eingeweckte Birnen oder Blaubeeren am allerbesten dazu - nicht zuletzt, weil das Oma immer so serviert hat. Und ich glaube, wenn sie meine Exemplare sehen würde, sie wäre begeistert und würde beim Genießen garantiert die Seele baumeln lassen.

Dieser Artikel ist Teil der Soulfood-Blogparade, zu der Nico von Papa mit Hut aufgerufen hat.

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Kommentare

Salute, Susanna!

Danke noch einmal fürs Mitmachen. Unter http://www.papamithut.de/2016/12/genuss-essen-das-stark-macht-das-ist-eu... ist jetzt die komplette Sammlung live. Gestern konnte ich die Editierung abschließen. Über 20 Rezepte sind zusammengekommen. Schau sehr gern vorbei und verbreite unser "Rezeptbuch". :)

Best, Nic

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