27 Dez 2014

Durchfall bei kleinen Kindern

Bei diesem Schmuddelwetter gehen sie wieder rum, die Magen-Darm-Erkrankungen. Die dafür verantwortlichen Viren fühlen sich eben wohl in den allseits überheizten Räumen und kleine Kinder sind eine ihrer liebsten Angriffsfläche. Was darauf folgt, durften wir nun auch am eigenen Leib erfahren. Was oben reinging, kam unten sofort wieder raus. So viele Windeln hatte ich noch nie am Stück gewechselt. Zum Glück gibt es einige Hausmittel, die gegen Durchfall bei Kindern ganz verlässlich sind.

Aber immer der Reihe nach: Das ganze Übel fing nach unserer ersten Turnstunde statt. Junior fand das gemeinsame Durch-die-Turnhalle-Toben ziemlich cool und war mit viel Freude bei der Sache. Doch als er sich während des Abendessens auf einmal erbrach, tat der kleine Wurm mir leid. Hatte ich ihm vielleicht zu viel zugemutet? Doch nach einem Blick in die Windel stand fest: Hier lag nicht Überforderung, sondern ein Magen-Darm-Infekt vor. Die absolute Bestätigungen folgte am nächsten Morgen. Aus leichtem Durchfall wurde einer mit wasserähnlicher Konsistenz. Kaum hatte ich eine Windel gewechselt, kam das, was ich meinem kleinen Kranken zuvor zu Essen gegebenen hatte, schon wieder aus ihm heraus. Glücklicherweise ging es Junior erstaunlich gut. Trotzdem machte ich mir Sorgen und fuhr mit ihm zum Arzt. Die Untersuchung ergab, dass keine ernsthafte Erkrankung vorlag. Mit ein paar einfachen Hausmitteln würde mein Kleiner schnell wieder genesen.

Was hilft bei Durchfall?

Schon mal vorab: Durchfall bei Babys ist immer ein Grund, den Arzt aufzusuchen, weil sie besonders schnell austrocknen können. Kleinkinder sollten bei Durchfall, der gleichzeitig mit Brechanfällen daher kommt, das Bett hüten. Zusätzlich sollte eine strenge Diät eingehalten werden, um die Darmflora wieder auf Vordermann zu bringen, bzw. nicht übermäßig zu strapazieren. Und auf vermeintliche Hausmittel wie Salzstangen oder Cola sollte man bei kleinen Kindern lieber verzichten. (Die helfen laut unserer Kinderärztin auch bei Erwachsenen nur bedingt.)

Am ersten Tag gibt es den ganzen Tag über nur ungesüßten Fencheltee und etwas Reis, je nach Appetit. Da kleine Kinder bei extremen Durchfall schnell austrocknen können, sollten sie so viel wie möglich trinken. Kinder, die noch gestillt werden, einfach häufiger anlegen.

Am zweiten Tag kann der Fencheltee mit etwas Traubenzucker und ein paar Körnchen Salz vermischt werden. Ein wenig Karottenbrei macht mittags aus dem Reis eine etwas schmackhaftere Angelegenheit. Wer mag, kann auch Kartoffelbrei (bitte ohne Milch) kochen. Zum Nachtisch sorgt ein geriebener Apfel für die stopfende Portion Pektin, auch purer Heidelbeersaft hilft dank seiner stopfenden Wirkung bei Durchfall. Zwischendurch schmeckt dem kleinen Patienten vielleicht eine zerdrückte Banane.

Am dritten Tag sollte der Durchfall schon besser und der Stuhl bereits fester sein. Es kommt auch vor, dass das Kind noch keinen Stuhlgang hat. Morgens kann dann mit Toastbrot oder Knäckebrot begonnen werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, gibt noch einmal Reisbrei mit Mandelmus und etwas Obst. Getreide kann die Darmschleimhaut zusätzlich reizen. Milchprodukte sollten noch gemieden werden.

Das Kind darf erst dann wieder alles essen, wenn der Stuhl drei Tage lang in Ordnung war und auch nicht gebrochen wurde.

Wann zum Arzt?

In erster Linie sollte man das Kind genau beobachten. Welchen Eintruck macht es, ist es verhältnismäßig gut drauf und ansprechbar oder ist es verändert, also wirklich krank? Sobald Fieber hinzukommt und über 40 Grad steigt, das Kind apathisch wirkt und dunkle Ringe unter den Augen hat, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch bei Blut im Stuhl, sollte das Kind unbedingt von einem Experten untersucht werden.

Weitere Ursachen für Durchfall bei Kindern können sein

  • Zahnen
  • Unterkühlung
  • verdorbene Nahrung
  • Coli-Keime

Kommentare

Ich hab kein Kind, aber ich fand den artikel gut geschrieben und.. hilfreich :-)

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